Sägemehlsplitter Göschenen

Bereits das zweite Mal wurde in Göschenen ein Frauenschwingfest durchgeführt. Der Platz dafür war in diesem Jahr noch schöner gelegen als im Vorjahr – mit toller Aussicht auf den Dammagletscher und mitten im Dorf. Und trotz brütender Hitze war das Wasser im Brunnen kalt, das Duschwasser dafür warm. Also genau so, wie es sein muss.
Das Essen und die Getränke, die die Schwingerinnen vor, während und nach dem Fest zu sich nehmen, waren, über den ganzen Tag betrachtet, das zentrale Thema. Es fing frühmorgens an, als sich der eine Begleiter daran machte, mit Bunsenbrenner und Pfanne eine Rösti zuzubereiten. Das Experiment ist gelungen, bis auf die Schrecksekunde, als der Brenner samt Pfänni umfiel und der Rasen zu brennen begann. Jawoll, es ist Feuerverbot und ja, es ist wirklich trocken. Der Grossteil der Rösti konnte gerettet werden, bevor Schlimmeres passierte. Der anwesende Hund wurde in der Zwischenzeit in sicherer Pfännidistanz angebunden, bzw. betreut.
Komischerweise ist der, der die Rösti gebraten hat, später für eine Weile verschwunden. Scheinbar musste er vorschlafen, oder nachschlafen, irgend sowas. Jedenfalls war er nicht in der Lage dazu, wie die anderen, in der Hitze auszuharren.
Heiss war es schon. Aber nicht so, wie an anderen Schwingfesten. Um uns ein besseres Gefühl zu vermitteln, ein „es könnte auch noch schlimmer sein“, verkündete der Speaker die Temperaturen am Nordwestschweizerischen, wo es offenbar wirklich heisser war als bei uns. Zudem wehte hin und wieder ein Wind, sodass Sonnenschirme über den Platz flogen. Bei uns, nicht am Nordwestschweizerischen. Ein spezielles Gefühl, im Platz zu stehen und die Griffe loszulassen, weil jemand „Achtung, Sonnenschirm“ brüllt.
Zurück zum Essen: In der Festwirtschaft gab es keine Rösti, dafür Fritten. Aber nicht jede Menge davon. Die Pommes schienen so beliebt, dass es am Abend keine mehr gab. Stattdessen grosse Cervelats. Oder Bratwürste. Oder Salat.
Bei grosser Hitze ist es sinnvoll, genug zu trinken, besonders während einem Wettkampf. Da hat jede Schwingerin so ihr eigenes Zeugs. Jemand schwört auf Kaffee, andere auf Wasser, Tee, Isostar, oder eben so Zeugs, das wie Salatsauce aussieht. Obwohl es ein Shake mit Beeren war, bekam man den Gedanken an Salatsauce gar nicht mehr aus dem Kopf. Am Abend folgte zuerst eine Umstellung auf Bier (ein Geburtstagsgeschenk), danach wurde nur noch Mineralwasser getrunken.
Ein „Abschlussessen“ fand auch noch statt. Burger, Panini und Salat standen auf dem Speiseplan. Und Glacé – ist ja auch verständlich bei dem Wetter.
Als wir Fotos machen wollten, begann es kurz zu regnen. Das war so ein „gut, ihr könnt jetzt nach Hause gehen“ – Moment. Sind wir dann auch. Und bedanken uns beim OK und den Helferinnen und Helfern des EFSVs, die das Schwingfest durchgeführt haben, für den Anlass. Merci vöumau! Am 25. August geht es in Uezwil, AG, weiter. Man sieht sich!